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Filmkritik: „Pixels“ – Pac-Man muss sterben – leider!

Pixels - 3

Außerirdische, die die Welt mit Arcade-Games aus den 80ern angreifen, und Peter Dinklage – klingt cool, aber leider nur im ersten Moment, denn dann kommt Adam Sandler!

April 2010 – der französische Filmemacher Patrick Jean hatte gerade seinen Kurzfilm Pixels veröffentlicht und damit nicht nur fast das Internet zerstört, sondern auch eine Retro-Computerspiel-Welle ausgelöst und die Herzen von Videospiel-Fans auf der ganzen Welt höher schlagen lassen.

Klar, dass eine Adaption in Form eines Kinofilms da nicht lange auf sich warten lassen konnte. Bereits einen Monat später, im Mai 2010, gab es die ersten Verhandlungen, um eine Umsetzung zu realisieren. Fünf Jahre später war es soweit: Mit Blödel-Star Adam Sandler, der die Hauptrolle im Arcade-Movie spielt, kam schließlich die 110 Millionen US-Dollar teure Produktion „Pixels“ in die Kinos.

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Adam Sandler gegen Pac-Man

In Pixels sind die Jugendfreunde Sam Brenner (Adam Sandler) und Will Cooper (Kevin James), sowie deren Konkurrent Eddie – Fire Blaster – Plant (Peter Dinklage) im Jahr 1982 Teilnehmer eines Videospielwettbewerbs. Ausschnitte dieses Wettbewerbs werden von der NASA in einer Zeitkapsel mit anderen Informationen über die menschliche Kultur ins Weltall geschickt, um mit möglichem außerirdischen Leben in Kontakt zu treten.

33 Jahre später ist Tollpatsch Will zum Präsidenten der USA aufgestiegen, während Sam Heimkinoanlagen installiert. Es kommt, wie es kommen muss: Aliens entdecken die Videobotschaft und interpretieren diese als Kriegserklärung. Anstatt selbst anzugreifen, schicken sie mit Pac-Man, Donkey Kong und Q*bert eine Horde überdimensionierter 8-Bit Spielcharaktere in Richtung Erde. Weil das Militär versagt, müssen die ehemaligen Arcade-Kids der 80er ran und die Welt retten!

Die Arcader um Adam Sandler sind die einzige Hoffnung der Erde.

Die Arcader um Adam Sandler sind die einzige Hoffnung der Erde.

Viele Klischees und schlechte Gags

Regisseur Chris Columbus (Percy Jackson – Diebe im Olymp) bringt mit „Pixels“ einen Film auf die Leinwand, der zwar irgendwie an ein Automatenspiel erinnert, doch selbst bei echten Arcade-Fans nur kurzzeitig ein nostalgisches Gefühl aufkommen lässt. Anstelle von cleverem Witz erwartet den Kinobesucher eine geballte Ladung Brachialhumor, gespickt mit zahlreichen Nerd-Klischees und einer ordentlichen Portion Sexismus.

Damit noch nicht genug: Wer aufgrund von Hauptdarsteller Adam Sandler bereits im Vorfeld ein flaues Gefühl in der Magengegend hatte, dürfte sich bestätigt fühlen. Der Produzent, der sich selbst als Hauptdarsteller einsetzen ließ, wirkt auf der Leinwand unerträglich infantil – beispielsweise wenn er als Moralapostel den Zeigefinger hebt und erzählt, dass aktuelle Shooter gar keine richtigen Spiele sind.

140 Zeichen und ein GIF – die trailerwatch-#gifkritik

Das Beste kommt zum Schluss

Ist also alles schlecht? Nicht ganz! Speziell der finale Showdown zeigt, was in „Pixels“ möglich gewesen wäre: Schlümpfe, Super Mario oder auch Frogger, die Teile New Yorks in Schutt und Asche legen, während andere Spielfiguren mit Wolkenkratzern Tetris spielen. Es ist genau dieser Mix aus „Game trifft Realität“, welche dem restlichen Film gut getan hätte.

Nach knapp 100 Minuten (und gefühlt zahlreichen verlorenen Leben) endet der Film schließlich, und trotzdem lohnt es sich weiterhin im Kinosessel sitzen zu bleiben. In dem Moment, wenn Adam Sandler und Co. (endlich) die Leinwand verlassen, beginnt einer der vielleicht besten Parts des Films: der Abspann – klingt komisch, ist aber so!

In einer liebevoll aufbereiteten Pixelanimation wird der gesamte Handlungsverlauf des Films in wenigen Minuten erneut präsentiert – jedoch ohne die Slapstickeinlagen von Sandler und James. Neben dem Wiedersehen mit Kultfiguren der Videospielgeschichte gehört dieser Teil des Films ohne Frage zu den Highlights.

Pac-Man im Duell mit den etwas anderen Geistern.

Pac-Man im Duell mit den etwas anderen Geistern. Leider muss der gelbe Vielfraß sterben.

Peinlich, peinlicher, Adam Sandler und Kevin James

Wenn Kevin James den vielleicht peinlichsten US-Präsidenten der Fimgeschichte spielt, und Adam Sandler die Welt in seiner Standardrolle des leicht debilen Losers rettet, welche ohne Frage eine Goldene Himbeeren verdient gehabt hätte, stellt man sich im Kino immer wieder eine Frage: Wieso, Pac-Man? Wieso konntest du die beiden nicht einfach besiegen und das Pixels-Debakel nach 30 Minuten beenden?

Alles in allem hätte „Pixels“ ein cooles 80er-Retro-Nerd Movie werden können – hätte, denn leider sorgt Besetzung um Adam Sandler („GoT“-Star Peter Dinklage ausgenommen) in Kombination mit dem mit Flachwitzen gespickten Drehbuch nicht für das erhoffte Popcornkino – oder um es passender auszudrücken: GAME OVER!

trailerwatch-Wertung: 2/10

Pixels lief ab dem 30. Juni 2015 in den deutschen Kinos und ist seit dem 3. Dezember 2015 auf DVD und Blue-ray erhältlich.

(Bildquelle: © 2015 Sony Pictures Releasing GmbH)

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