Die Internationale Raumstation wird in ‚LIFE‘ zum Treffpunkt mit der ersten außerirdischen Lebensform. Aus süß und knuddelig wird dabei schnell tödlicher Ernst. Ob der Film überzeugen kann, verrät unsere trailerwatch-Filmkritik.
Was wäre wohl dabei herausgekommen, wenn Stanley Kubrick und Ridley Scott gemeinsam einen Film geschaffen hätten? Einen möglichen Lösungsansatz auf diese Frage liefert ‚LIFE‘. Der Film von Sony Pictures schickt sich an einen modernen Mix aus ‚2001: Odyssee im Weltraum‘ und ‚Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt‘ auf der Kinoleinwand zu präsentieren.
Schafft es ‚LIFE‘-Regisseur Daniél Espinosa damit möglicherweise sogar auf einer Stufe mit Kubrick und Scott? „Gotteslästerung“, mögen jetzt mache schreien und natürlich wäre es vermessen den Film des Schweden mit diesen Werken gleichzusetzen. Sie sind Meilensteine der Filmgeschichte, Meilensteine ihres Genres. Auf diese Stufe schafft es ‚LIFE‘ nicht, bietet aber einen erfrischenden Ansatz für das Killer-Alien-Genre und zeichnet sich durch eine technisch ansprechende Umsetzung aus.
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Calvin – intelligentes und aggressives Mistvieh
Das Geschehen von ‚LIFE‘ dreht sich um zwei Gruppen. Auf der einen Seite steht das Forschungsteam der Internationalen Raumstation (ISS), welches Proben vom Mars untersucht. Auf der anderen ist Calvin, eine bisher unbekannte Lebensform. Zunächst ist die Freude groß, schließlich konnte man den Mikroorganismus wieder zum Leben erwecken. Die Gefühle schlagen jedoch schnell um.
Zunächst noch ein niedliches Wesen ohne klar definierte Form entwickelt sich der Fund vom Mars nämlich schnell zu einem verdammt intelligenten und aggressiven Mistvieh, welches versucht die Crew aus dem Weg zu räumen. Gefangen auf engstem Raum und umgeben von den Tiefen des Weltalls versucht die sechsköpfige Besatzung, die völlig unberechenbare und immer gefährlicher werdende Kreatur zu stoppen – und dabei im Idealfall nicht als Snack von Calvin zu enden.
Ein Film mit Licht und Schatten
Stärken und Schwächen des Films liegen nah beieinander. Während beispielsweise die Hauptrollen durch Rebecca Ferguson, Ryan Reynolds, Jake Gyllenhaal oder Hiroyuki Sanada mit bekannten und dazu charmanten Darstellern besetzt wurden, fehlt es den präsentierten Charakteren meist leider an Tiefe. Deutlich wird dies an der Tatsache, dass sich selbst zu Calvin eine bessere emotionale Beziehung aufbauen lässt.
Zwar kann die Kreatur vom Mars nicht mir einem eindrucksvollen oder gar bitterbösen Äußeren punkten, dafür durch ihr Verhalten. Im ersten Moment noch liebevoll, süß und knuddelig, präsentiert das Alien schließlich seine völlig unberechenbare Seite. Zudem beweist die flinke – und hochintelligente – Killermaschine eine überraschende Widerstands- und Anpassungsfähigkeit im Duell mit der menschlichen Crew.
Calvin ausgenommen, wandelt der Film rein technisch auf hohem Niveau. Neben den Spezialeffekten können Ton und Score, wenn auch für manchen Geschmack etwas zu pathetisch, sowie Kamera und Szenenbild, mit teils kubrickschen Sequenzen, überzeugen.
Fazit: Altbewährtes im Weltraum
Zwar ist der Film auf philosophischer Ebene, wenn man diese in einem Alien-Thriller verlangen will, nicht so prägend wie der zuletzt grandiose „Arrival“, nimmt sich jedoch immerhin offen der Frage an, ob es wirklich so clever wäre, mit dem uns unbekannten Leben from outer Space zu spielen.
Weil sich der Film konsequent auf altbewährte Stärken der Vorgänger des Genres beruft, ist es aber auch nicht überraschend, dass man keinen neuen Kubrick oder Scrott auf die Leinwand gezaubert bekommt. Es wird viel Bewährtes genutzt, jedoch zu wenig wirklich Neues eingebracht.
Trotzdem ist „LIFE“ kein schlechter Film. Es ist eine solide Geschichte – mit ansprechender Optik und tollem Cast – rund um den Erstkontakt mit extraterrestrischem Leben (und den möglicherweise auch unerfreulichen) Folgen. Alles in allem bietet Espinosa dem Zuschauer mit ‚LIFE‘ und Alien Calvin einen kurzweiligen und unterhaltsamen Weltraum-Thriller. Ein Weltraum-Thriller, der jedoch Luft nach oben besitzt.
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Hier gibt’s den Trailer zu „LIFE„:
Kurz und kompakt – unsere #gifkritik zu „LIFE“:
Die #gifkritik zu #lifemovie: Mix aus 2001 & Alien wird die Meinungen spalten. Finde Kamera & Ton gut, dazu ein interessantes Alienkonzept. pic.twitter.com/GfhskLr1VF— Ron Stoklas (@stonroklas) 24. März 2017
‚LIFE‘ startet am 23. März 2017 in den deutschen Kinos.
FSK: 16 | Genre: Sci-Fi, Thriller | Verleih: Sony Pictures | Lände: 104 Minuten
Regie: Daniél Espinosa | Drehbuch: Rhett Reese, Paul Wernick | Musik: Jon Ekstrand | Darsteller: Jake Gyllenhaal, Ryan Reynolds, Rebecca Ferguson, Hiroyuki Sanada, Ariyon Bakare, Olga Dihovichnaya