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Filmkritik: La La Land

Ein Traumpaar auf der Leinwand: Emma Stone und Ryan Gosling.

Emma Stone und Ryan Gosling in einem Film? Klingt nach großem Hollywood-Kino – ist es auch! Unsere trailerwatch-Filmkritik.

Welche Zutaten benötigt ein erfolgreicher Film im Jahr 2017? Vertraut man auf „Regie-Wunderkind“ Damien Chazelle („Whiplash“), scheint es sich um ein ganz klassisches Rezept zu handeln: Man nehme ein echtes Film-Traumpaar, mixe es mit dem Flair des alten Hollywood sowie dem großen Traum vom Glück in der Glitzermetropole und würze es on top mit modernen Musical-Songs, die auch nach dem Kinobesuch im Ohr bleiben. Et voilà: Fertig ist „La La Land“!

Dass dieses Rezept aufgeht, ist spätestens nach den ersten Sekunden des Films klar, wenn die Eröffnungsnummer inmitten eines Staus auf einem Freeway in L.A. beginnt. Es wird gehupt, die Menschen sind genervt und doch ist es der Auftakt für Chazelles persönliche und 128 Minuten andauernde Liebeserklärung an die glorreichen Zeiten Hollywoods, die goldene Ära des Musical-Films, welche vor allem durch den MGM-Film der 30er Jahre geprägt wurde.

Ein klassisches Musical mit dem Witz des 21. Jahrhunderts

Gemeinsam mit Komponist Justin Hurwitz, mit dem Chazelle bereits bei seinem Debüt „Guy and Madeleine on a Park Bench“ oder dem viel gelobten „Whiplash“ zusammengearbeitet hatte, bringt er dieses Musical-Feeling jetzt ins 21. Jahrhundert. Mitten in eine Zeit, die gesellschaftlich abgestumpft scheint und filmisch vor allem von Fortsetzungen oder Remakes dominiert wird. Aber kann das funktionieren?

Es kann! Das liegt neben den eingänglichen Songs und liebevollen Choreografien, auch am großartigen Duo Stone und Gosling. Egal ob man die beiden unter einem Himmel, der in violett-blau-gelben Farbtönen erstrahlt, durch die Straßen von L.A. schlendern sieht oder sie fast schwerelos bei ihren Tanzeinlagen beobachtet – die Kombination Stone-Gosling macht Spaß. Das liegt vor allem an ihrer lockeren und sich selbst nicht zu ernst nehmenden Art. Die perfekte Konstellation für ein klassisches Musical, das mit smartem Witz mit dem eigenen Genre umzugehen vermag, ohne es zu diskreditieren.

Zwei, die sich lieben, aber nicht zusammen sein können

Im Mittelpunkt von „La La Land“ stehen dabei Mia (Emma Stone) und Sebastian (Ryan Gosling). Wie im wahren Leben läuft auch bei ihnen nicht alles nach Plan. Beide sind Träumer, die ihren großen Traum in Hollywood verwirklichen wollen. Sie will als Schauspielerin erfolgreich werden, während er den Zeiten des traditionellen Jazz hinterherträumt und seinen eigenen Club eröffnen will. Sie halten sich mit Nebenjobs über Wasser, und nachdem sich ihre Wege immer wieder eher zufällig kreuzen, verlieben sie sich ineinander. Es ist der Moment, ab dem ihre Leben verknüpft sind.

Dabei gilt: Egal ob sie gerade zusammen sind oder nicht, sie sind ein Traumpaar, welches sich mit den Launen des Schicksals im Privaten und Beruflichen auseinandersetzen muss. Man liebt sich. Man streitet sich. Man verändert sich. Es sind die Konstellationen, die funktionieren können, aber nicht müssen. Schließlich ist eine Beziehung in den meisten Fällen doch etwas anderes als die absolute Verwirklichung unserer Wunschträume. Es gibt Höhen und Tiefen, die es entweder gemeinsam zu meistern oder jedoch alleine zu überwinden gilt – vor allem, wenn man versucht seine eigenen Träume zu realisieren.

Eine Liebeserklärung an die goldene Hollywood-Ära – und an das Leben

Abseits seiner persönlichen Liebeserklärung präsentiert Chazelle in „La La Land“ eine Liebesgeschichte, die jeder nachvollziehen kann. Es wirkt wie aus dem Leben gegriffen – nur eben mit kitschigem Musical-Flair, traumhaften Locations, Songs und Tanzeinlagen. Vor allem zeigt Chazelle jedoch die Geschichte einer Liebe geprägt von den Launen des Schicksals, den eher zufälligen Begegnungen, die Einfluss auf unsere Entscheidungen haben, und den Gelegenheiten, die man einfach verpasst.

„La La Land“ ist dabei nicht nur ein wundervoll inszeniertes Gesamtprojekt, sondern viel mehr ein Film für Träumer, für Musical-Liebhaber und für Menschen, die sich nach „Crazy, Stupid, Love“ ein erneutes Aufeinandertreffen von Emma Stone und Ryan Gosling auf der Leinwand erhofft haben. Genau das liefert Chazelle dem Zuschauer – emotionales und sich selbst nicht zu ernst nehmendes musikalisches Gefühlskino.

Hier gibt’s den Trailer zu „La La Land“:

‚La La Land‘ startet am 12. ‚Januar 2017 in den deutschen Kinos.
FSK: ab 12 Jahren freigegeben | Genre: Musical, Comedy, Romanze| Verleih: Studiocanal | Lände: 128 Minuten
Regie und Buch: Damien Chazelle | Darsteller: Emma Stone, Ryan Gosling, John Legend, J. K. Simmons

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