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Batman v Superman: Dawn of Justice: Duell der Popikonen

Ben Affleck (l) als Batman/ Bruce Wayne und Henry Cavill als Superman/ Clark Kent in einer Szene des Kinofilms "Batman V Superman: Dawn Of Justice".

Was passiert, wenn ein Mensch das Duell mit einem gottähnlichen Wesen sucht? Batman v Superman: Dawn of Justice liefert die Antwort, wenn die Ikonen der Popkultur erstmals auf großer Leinwand aufeinandertreffen.

Retter und Erlöser oder Dämmerung der Dämonen – was ist Superman für die Menschheit? Spätestens seit dem zerstörerischen Endkampf am Ende des Vorgängerfilms „Man of Steel“, nach welchem Metropolis in Schutt und Asche lag, stellt man sich diese Frage. Und genau hier setzt Batman v Superman: Dawn of Justice an, präsentiert die Ereignisse des Kampfes zwischen Superman und Gegner Zod allerdings aus Sicht von Bruce Wayne alias Batman. Dieser erlebt die Zerstörung und das Leid vor Ort als Unbeteiligter und erkennt im Sohn Kryptons eine potentielle Bedrohung. Getrieben von der Vorstellung eines unkontrollierbaren, gottähnlichen Superhelden beginnt sein Feldzug gegen Superman.

Ben Affleck als Batman? Eine gute Wahl!

In die Rollte des gealterten Rächers schlüpft dabei Ben Affleck. Es ist das zweite Superhelden-Abenteuer für den 43-jährigen Schauspieler nach seiner wenig ruhmreichen Darstellung des Marvel-Helden Daredevil Anfang der 2000er. Entsprechend groß war die Skepsis von Fans und Kritikern ihm gegenüber. Und jetzt? Irren ist menschlich würden wir sagen, denn Ben Affleck ist ein guter Batman. Er präsentiert den dunklen Ritter in einer anderen Interpretation als man sie bisher im Kino gesehen hat – deutlich härter, aggressiver und vom Leben gezeichnet. Diese menschliche Ebene fällt vor allem dann auf, wenn Batman die Maske ablegt und als Bruce Wayne zu sehen ist. Ein normaler, wenn auch schwerreicher Mann, der an seinen eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten als Held im Angesicht der Fähigkeiten eines Superman zu zweifeln beginnt.

Überhaupt kann sich das Ensemble in den Haupt- und Nebenrollen sehen lassen. So liefert auch Henry Cavill erneut eine solide Leistung als Superman, der sich und seine Rolle in der Welt hinterfragt, ab. Highlight des Films ist jedoch der zuvor ebenfalls umstrittene Jesse Eisenberg in der Rollte des Lex Luthor. Sobald der Superman-Erzfeind im Bild ist, gehört der Moment ihm. In charmanter wie wahnsinniger Manier, spielt Eisenberg den vermeintlichen Puppenspieler im Hintergrund des Superhelden-Duells. Einziger Knackpunkt: Seine Motivation bleibt über weite Teile der Handlung auf der Strecke, was so manche Entwicklung absurd erscheinen lässt.

Und genau hier findet man auch den Schwachpunkt der optisch äußerst anspruchsvollen Comicverfilmung. Wenig Zuschauerfreundlich reiht das Helden-Epos zu Beginn Szene an Szene zusammenhanglos aneinander. Es fehlt einfach ein erkennbarer roter Faden. Bestes Beispiel dafür sind die (Zukunfts-)Referenzen der Comicgeschichten, welchen der Film immer wieder ohne Aufklärung einspielt. So werden mehrfach Traumsequenzen gezeigt, die Fans der Vorlage wiedererkennen werden, dem durchschnittlichen Kinobesucher jedoch eher ein Fragezeichen auf die Stirn zaubern dürften.

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Feuerwerk der Spezialeffekte

Lohnt sich also der Kinobesuch? Ja, den obwohl der Film an manchen Stellen leider etwas wirr und langatmig sein kann, liefert er das was man von ihm erwartet: Anspielung auf das angekündigte DC-Filmuniversum, ein stylische Bildsprache und das actiongeladene Duell zwei Popikonen, welches schließlich in einem Feuerwerk der Spezialeffekte gipfelt. Unterstützt wird dies durch einen stimmigen und markanten Score des deutschen Filmkomponisten Hans Zimmer. Musikalisch hervorzuheben ist dabei vor allem der erste Auftritt von Wonder Woman (Gal Gadot). Ihr Theme besitzt wahrscheinlich den größten Wiedererkennungswert im Film.

Anders als in der bunten und fröhlichen Popcorn-Kino-Welt des Marvel-Universums, präsentieren die Verfilmungen der DC-Comics spätestens seit der Batman-Reihe von Christopher Nolan ein deutlich ernsteres und düstereres Bild. Dieser Linie folgt auch Batman v Superman: Dawn of Justice. Und gerade das macht den Charme des Films aus. Weniger kindlich und massenkompatibel, dafür gezielt an seine Fans gerichtet.

Batman v Superman: Dawn of Justice startet am 24. März 2016 in den deutschen Kinos.

(Bildquelle: © Warner Bros. Enternainment Inc./TM & DC Comics)

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